Geschichte
Im achtjährigen Gymnasium wird Geschichte ab der 6. Klasse zweistündig unterrichtet. Neu ist auch in der Oberstufe der Schwerpunkt Deutsche Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Für viele ehemalige Schülerinnen und Schüler ist Geschichte mit unangenehmen Erinnerungen verbunden: unendlich viele Jahreszahlen und Fakten, längst vergangene Ereignisse, weit weg von den Interessen eines Jugendlichen.
Fakten und Zahlen sind nach wie vor unerlässlich für die zeitliche Orientierung. Aber Geschichte ist heute weit mehr als Kaiserkrönung im Mittelalter und Schlachten während des Dreißigjährigen Krieges. Geschichte in unserem Schulcurriculum legt dort Schwerpunkte, wo Entwicklungen sich abzeichnen, die bis in die heutige Zeit nachwirken:
Beispiele
- Verhältnis Staat – Kirche: Wie kam es zu dieser Verbindung? Warum besteht die Verknüpfung heute noch?
- Föderalismus: Wie kam es zur Herausbildung der heute noch in manchen Bundesländern festzustellenden Territorien? Wie haben sich Zentralstaat und dezentrale Machtverteilung entwickelt?
- Grundrechte: Wo finden sich die Wurzeln? Wie wurden Grundrechte erkämpft? Wo ist ihr Bestand gefährdet?
- Lebensgewohnheiten: Wie haben frühere Kulturen uns beeinflusst? Welche Rolle spielten Römer, Griechen, Christentum? Wie haben sich Kulturen bekämpft?
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Fakten haben also gegenüber dem problemorientierten Unterricht nur noch untergeordnete Bedeutung. Die Frage nach dem Warum? ist wichtiger als die Frage des Wann?. Desweiteren wird vielmehr Wert auf Vergleiche gelegt, um Sachverhalte besser zu verstehen. Längsschnitte über verschiedene Epochen erleichtern Einsicht und Verständnis.