Kunst
Neigungsfach Bildende Kunst gewinnt 1. Preis bei Wettbewerb
Der Aufwand hat sich gelohnt – nach mehr als einem halben Jahr Arbeit (von März bis Oktober 2008) an einem Modell wurde der Bildende Kunst Neigungskurs der Klassenstufe 13 am 5.II.2009 in das Neue Schloss Stuttgart zur Preisverleihung eingeladen. Von Kultusministerium und der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen erstmals ausgeschrieben war der Wettbewerb „Jugend baut…“. Ziel war, dass die Schülerinnen und Schüler das eigene Lebensumfeld reflektierten und selbst Vorschläge für eine höhere Lebensqualität ausarbeiteten.
Der Kurs des Lehrers entschied sich für den Hausacher Klosterplatz. Ohne Möglichkeiten für die Bewohner und Besucher der Stadt, auf einem Platz im Ortskern zu verweilen, fiel die Wahl nicht schwer. Der Missbrauch des Klosterplatzes als Parkplatz wurde im Modell sofort beseitigt.
Ein Spielplatz, ein Brunnen, Marktstände und ein Amphitheater mit überdachter Bühne sowie zahllose Sonnenschirme, Tische und Stühle wurden im Maßstab 1:83,3 gebastelt. Die Nutzug der Gebäude wurde geändert: Zum bestehenden Café, dessen Name in „Café Kränzle“ geändert wurde, kamen das „Restaurant d’Arbois“, die „Nachfüllbar“, das „Eiscafé Pagelino“, das „Hotel am Klosterplatz“ sowie das „Jugendzentrum Treff“. Fehlen durften natürlich nicht Bäume und Büsche sowie Straßenlaternen, Bänke und Abfalleimer. Mit viel Liebe und Detailversessenheit wurde das Projekt auch außerhalb der regulären Unterrichtszeiten vollendet.
Einen Tag vor Einsendeschluss brachte der gesamte Kurs das Modell einschließlich einer witzigen Powerpointpräsentation nach Stuttgart. Und tatsächlich: Eine Einladung flatterte ins RGG. Somit war klar, dass die 13 Schülerinnen und ein Schüler unter den Preisträgern sein würden. Gespannt erwarteten, neben 400 anderen, die 15 Teilnehmer aus Hausach im Weißen Saal des Stuttgarter Schlosses die Bekanntgabe der 28 Preisträger in vier Altersgruppen. In der Altersgruppe des Neigungskurses gab es zwei Sonderpreise, einen dritten Platz, zwei zweite Plätze: Und als alle Hausacher schon dachten sie wären vergessen worden, hieß es:
Der mit 1500 € dotierte Erste Preis geht an das RGG. Die Schüler und Schülerinnen erklommen völlig euphorisiert und unter großem Applaus die Bühne, um die Urkunde samt Scheck in Empfang zu nehmen. Die Schüler und Schülerinnen sowie der Lehrer warteten freudig erregt auf ihren Plätzen; eine Schülerin war krankheitsbedingt leider verhindert. Die Jury würdigte den Ansatz, eine bestehende bauliche Struktur lebenswerter zu gestalten, um auch Kindern und Jugendlichen – neben den Einwohnern und Gästen – einen ruhigen und vor allem gefahrlosen, da autofreien, Aufenthalt in der Ortsmitte zu ermöglichen. Ausschlaggebend mag auch die Tatsache gewesen sein, dass der Kurs keine professionelle Hilfe, beispielsweise von Architekten, technischen Zeichnern, Photographen oder Städteplanungsämtern in Anspruch genommen hatte. Dies wäre durchaus erlaubt gewesen, aber der Lageplan des Klosterplatzes vom Bauamt reichte für die Verwirklichung aus. Bürgermeister Wöhrle hatte die Powerpointpräsentation schon im Vorfeld erhalten. Nun wird er sich einen prominenten Platz im Rathaus suchen müssen, um das Modell des Klosterplatzes entsprechend würdig präsentieren zu können – der Kurs hatte sich nämlich entschieden, bei Erlangung des Hauptpreises, das Modell Herrn Wöhrle zu überreichen.
Die Freude über den Gewinn hielt beim Imbiss mit Bionade im Foyer des Schlosses, den gesamten restlichen Abend und darüber hinaus an. In welcher Art das Preisgeld verwendet wird, ist noch nicht entschieden. Bleibt nur die Frage, ob Hausach tatsächlich irgendwann einen belebbaren Kern bekommt, auf dem zum Beispiel Eltern in Ruhe Café trinken können, während sich die große Tochter im „Treff“ aufhält und der jüngere Sohn auf dem Spielplatz tobt, oder vielleicht doch alle gemeinsam ein Spektakel auf der Kleinkunstbühne genießen. Eine Gemeinde, so wurde auf der Preisverleihung verlautbar, wird den Schulhof nach den Ideen der Preisträger umbauen. Eine andere Gemeinde übernimmt teilweise die Entwürfe für einen Spielplatz, der von der Jury ebenfalls als preiswürdig erachtet wurde.
Die Fachschaft Kunst