Latein
Ein Video für unsere zukünftigen Fünftklässler
Besonderheiten am RGG
Nichts geht ohne Latein! Ob Medizin oder Botanik, ob Spanisch oder Französisch, ob Rechtsprechung oder Werbung – immer ist auch Latein dabei. Fachbegriffe und Fremdwörter, Logik und Systematik, große Teile unserer Kultur beruhen auf dem Lateinischen. So ist das Lateinische, auch wenn es nicht die gesprochene Sprache eines Landes ist, in vielerlei Hinsicht die Basis unserer Kultur und eine vielfach gegenwärtige und sehr lebendige Sprache in unserer Alltagswelt, und es gibt viele gute Gründe Latein zu lernen.
Natürlich ist auch Latein nicht ganz einfach und erfordert Fleiß und Interesse, wie das bei jeder anderen Sprache auch der Fall ist. Manche sehen es als Vorteil, dass sie das Lateinische nicht sprechen müssen, es also auch keine Probleme mit der Aussprache oder beim Aufschreiben gibt. Wesentlich geht es darum, zu übersetzen, natürlich die Vokabeln zu lernen und viel von der römischen Kultur, dem römischen Denken und Alltag zu erfahren. Und damit lernt man automatisch Vieles, was unser Leben heute prägt. So ist also Latein ganz und gar keine „tote“ Sprache, sondern das Fundament, um unsere Gegenwart zu verstehen und zu gestalten.
Wer von Klasse 6 bis 11 den Lateinunterricht mit Erfolg besucht, erwirbt automatisch das Latinum, das für allerlei Studienfächer immer noch von Vorteil ist und geschätzter Nachweis klassischer Bildung. Erfreulicher Weise hat in den letzten Jahren immer eine große Zahl von Schüler*innen Latein in Klasse 6 gewählt. (Schüler*innen, die in Klasse 5 mit Französisch beginnen, können allerdings in Klasse 6 nicht Latein wählen, sondern müssen Englisch als zweite Fremdsprache belegen)
Wenn noch Fragen zum Fach Latein offen sind, freuen sich die Lateinlehrer*innen am Robert-Gerwig-Gymnasium, wenn Ihr Euch an Sie wendet, um mehr zu erfahren. Vom Tag der Offenen Tür, an dem wir sonst vielerlei Aspekte des Lateinunterrichts zeigen konnten, gibt es leider in diesem Jahr nur einige Bilder, aber unser Video zum Lateinunterricht kann Euch noch einen lebendigen Eindruck von dem geben, was Euch im Fach Latein erwartet. Wir freuen uns auf Euch! Valete!
Exkursionen
Fahrt nach Rom im Jahr 2023
Am Ende der 11. Klasse brachen 24 Lateiner unter Begleitung von Frau Uhl-Hilger und Herrn Krämer nach Rom auf, um die Orte und Gebäude der „Ewigen Stadt“, von denen wir 6 Jahre lang im Lateinunterricht gehört und gelesen haben, in natura zu bewundern.
Nach einer wie im Flug vergangenen Nachtfahrt mit dem Bus kamen wir am frühen Morgen in unserem sehr zentral gelegenen Hotel an. Die Zimmer waren zwar noch nicht bezugsbereit, aber das war kein Problem. Nach einer kurzen Erfrischung und kleinen Stärkung in den umliegenden Supermärkten und Cafés stürzten wir uns energiegeladen in unser Programm.
Als Erstes haben wir uns durch einen kleinen Spaziergang etwas Orientierung verschafft: Es ging quer durch die Stadt, vorbei an den Diokletianthermen, der Basilica S. Maria Degli Angeli und der Piazza della Repubblica ging es auf’s steile Kapitol und dann wieder runter zur Trajanssäule. Nach einer sehr beeindruckenden 3D Media Show in einer altrömischen Patriziervilla machten wir uns als nächstes zum Pantheon auf und später zur Spanischen Treppe. Dort staunten wir nicht schlecht, als wir zufällig auf Tom Cruise und die Präsentation seines neuen Filmes Mission Impossible 7 stießen. Alle waren ganz außer sich, denn man trifft ja nicht täglich auf solche Hollywood-Prominenz. Auch der nächste Tag war durch den Besuch des Circus Maximus, des Kolosseums sowie des Forum Romanum ein voller Erfolg. Trotz des eng getakteten Programms kam auch unsere Freizeit nicht zu kurz. Wenn nicht gerade zufällig wieder der ein oder andere Hausacher z.B. im Pantheon verschollen war, konnten wir selbstständig auf Erkundungstour gehen. Rom bei Nacht ist mit Sicherheit für jeden ein Erlebnis. Grandiose Pizza und Pasta, sowie Eiscreme vom Feinsten waren an jeder Ecke aufzufinden.
Und wir waren übrigens nicht nur in Italien, sondern auch im Vatikan, denn der ist schließlich ein eigener Staat. Bei einer didaktischen Führung in den Vatikanischen Museen sahen wir eine Fülle von Kunstwerken, die niemand von uns erwartet hätte. Unser Guide konnte uns gar nicht alles zeigen. In die Sixtinische Kapelle sind wir auch gekommen. Dort laufen jeden Tag unzählige Touristen durch, um die berühmten Fresken von Michelangelo zu bewundern. Bei dem Gewusel kommt es auch mal vor, dass man die eigene Lehrerin verliert. Nach kurzem Orientierungsverlust der Schüler tauchte sie aber auch schon wieder auf und führte uns hinaus aus der Menge. Als weiteres Highlight betraten wir dann den riesigen Petersdom. Obwohl wir so viele Kirchen gesehen haben, war der Petersdom doch mit die prunkvollste.
Die Zeit verging so schnell und es war schon Donnerstag. Schnell die Schüler in den Bus gepackt und auf ging’s zu den Katakomben. Dort erhielten wir eine geheimnisvolle und spannende Führung von einem der weisesten und mysteriösesten römischen Schwaben. Dann war endlich die Zeit gekommen und wir konnten in die warmen Wellen des italienischen Mittelmeers springen. Es war herrliches Strandwetter und alle konnten für ein paar Stunden abschalten.
Am Ende der Reise besuchten wir noch zwei der ältesten und wichtigsten Kirchen Roms: San Giovanni in Laterano und Santa Maria Maggiore. Den Pilgerort mit den Heiligen Stufen Jesu darf man natürlich auch nicht vergessen. Begeistert und erschöpft zugleich waren alle 24 Schüler wieder unversehrt im Bus verstaut.
Es war eine sicherlich unvergessliche Reise und wir können nur sagen: Latein lebt!
(Maximilian Spathelf und Alena Meyerhöfer)
Fahrt nach Trier im Jahr 2022
Hausach, 7:00 Uhr, Gleis 1: hier begann unsere Latein-Exkursion zum Abschluss unserer Lateinjahre am Dienstagmorgen des 19. Juli….zwar nicht wie ursprünglich geplant nach Rom, sondern in die älteste Stadt Deutschlands: nach Trier. Trier ist eine Stadt im Südwesten Deutschlands in der Weinregion Mosel, die von den Römern im Jahre 17 vor Christus gegründet wurde.
Gegen Mittag trafen wir in unserer Unterkunft für die nächsten 3 Tage ein – das Gästehaus der Barmherzigen Brüder. Nach kurzer Verschnaufpause und dem Beziehen unserer Zimmer ging es auch schon mit dem ersten Programmpunkt los, eine Führung durch das UNESCO-Welterbe, das Amphitheater. Hier erhielten wir einen ersten Einblick in das alltägliche Leben der Römer.
Gladiatorenkämpfe beziehungsweise im allgemeinen Kämpfe hatten einen hohen Stellenwert und waren tief in die Geschichte des römischen Volkes zur Belustigung der damals „blutrünstigen“ Gesellschaft verwurzelt.
Im Amphitheater durften wir nicht nur die damalige unglaubliche Architektur bestaunen, sondern erfuhren auch einiges über die Gründung der Stadt, die ausgeklügelte Wasserversorgung, Gesellschaftsstrukturen, aber vor allem etwas über das Leben der Gladiatoren.
Nach dieser interessanten Führung entschieden wir uns dazu, die nahezu unerträgliche Hitze und den anstrengenden Tag an der Mosel – ganz entspannt – ausklingen zu lassen…
Am Mittwochmittag startete unser zweiter Programmpunkt, eine Führung durch die zentral historische Ausstellung des Landesmuseum von Trier, die den Namen „Der Untergang des römischen Reiches“ trägt. Internationale Spitzenexponate illustrieren die Pracht des in seiner Blütezeit gigantischen römischen Imperiums, das dank seiner intelligenten Führung, einer ausgeklügelten Verwaltung und innovativer Infrastruktur Jahrhunderte überdauern konnte. Und trotz alledem ging das römische Reich unter. Aber wie und warum? – Mit, unter anderen, diesen zentralen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung des Landesmuseums Trier.
Nach dieser aufschlussreichen Führung durch die Ausstellung des Museums wurde der Verdacht einiger von uns, dass das Reich nicht aufgrund eines Faktors zu Fall kam, sondern viel mehr dadurch, dass sich viele Ursachen gegenseitig in Hände spielten, bestätigt.
Bereits am Nachmittag traten wir unsere letzte geplante Führung an. Dabei handelte es sich um eine authentische Toga-Stadtführung. Wir begannen unsere Reise am Wahrzeichen der Stadt Trier: das „Porta Nigra“. Hierbei handelt es sich um ein ab 170 nach Christus errichtetes römisches Stadttor, das Teil des UNESCO-Welterbes in Trier ist.
Danach führte uns unsere Führung an alten Gebäuden mit lateinischen Inschriften vorbei, hin zum Trierer Dom – der ältesten Bischofskirche Deutschlands und zur Konstantin-Basilika, der damaligen Audienzhalle römischer Kaiser. Ihr Ende fand unsere Stadtführung an den monumentalen Überresten der spätantiken Kaiserthermen. Die alten, teilweise erhaltenen Bausteine veranschaulichen die unglaublichen Ausmaße der römischen Badeanlage.
Nach diesem von Kultur und Geschichte geprägten Tag entschieden wir uns dafür den Abend in einem Lasertag-und Bowlingroom zu verbringen. Nach mehreren modernen „Schlachten“ – die man wohl eher nicht mit römischen Schlachten vergleichen kann – fand dieser Tag sein Ende.
Die Gestaltung des Donnerstags stand uns weitgehend zur freien Verfügung. Nach einem kurzen ‚Fotoshooting‘ am frühen Vormittag, als Andenken vor der gewaltigen Porta Nigra, hieß es für die meisten von uns die restlichen Stunden vor unserer Abreise noch so gut wie nur irgendwie möglich zu genießen. Gegen Mittag mussten wir leider schon wieder Abschied von dieser unglaublich schönen und nun mit vielen guten Erinnerungen verbundenen Stadt nehmen.
Nach einer bedauerlicherweise sehr turbulenten und schweißtreibenden langen Rückfahrt kamen wir – anders als geplant – am späten Abend in Hausach wieder an. Hier endete unsere kleine erfolgreiche Reise, die einen schönen Abschluss unserer Lateinkarriere darstellte.
Ein Bericht von Karin Müller
Stundentafel
Klassenstufe | 5. | 6. | 7. | 8. | 9. | 10. | 11. |
Wochenstunden | – | 5 | 4 | 4 | 3 | 3 | 3 |