Hinein in das Reich des Waldgeists
Das Reich des Waldgeists, der den Schülerinnen und Schülern schreckliche Prüfungen auferlegt, ist die erste Etappe innerhalb der Waldtage, die auch in diesem Jahr am RGG wieder mit den 8. Klassen in diesem Frühjahr stattfanden.
Dabei handelt es sich um eine Aktion der Task Force Erlebnispädagogik, eine Gruppe von vier fröhlichen Lehrkräften des RGG, die zu diesem Zweck eine Woche lang auf der Schanze oberhalb der Burg Husen ihr Lager aufgeschlagen hat.
Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen dabei verschiedene Stationen, das Reich des Waldgeistes ist erst der Anfang. Dort müssen sich die Jugendlichen zum Beispiel auf einem Baumstamm, der Schlange der Ordnung, nach dem Alter sortieren – ohne das einer hinunterfällt. Und ohne zu sprechen. Wer dennoch etwas sagt, erblindet sofort: er muss nun eine bunte Augenklappe tragen und ist auf die Hilfe der anderen angewiesen. Denn die Kooperation mit den anderen Personen der Klasse ist das wichtigste Thema der Aktion. So rücken die Klasse näher zusammen und man lernt einander besser kennen, auch Berührungsängste werden abgebaut – auch zwischen Jungen und Mädchen. Denn wenn einer in Not gerät und zu fallen droht, muss man ihn halten. Hilft ja nichts! Nach jeder Aktion werden die Ergebnisse reflektiert, um die Gruppenprozesse in Worte zu fassen und für die nächste Aufgabe zu optimieren.
Nach den Kooperationsaufgaben am Vormittag ist am Nachmittag der Einzelne mehr gefordert und zwar durch eine Hochseilelement: Eine Slackline, die 7 m hoch zwischen zwei Fichten hängt. Hier geht es darum, herauszufinden: Was traue ich mir zu? Wie weit kann ich gehen? Und: Wie weit reicht mein Vertrauen? Denn das Sicherungsseil wird von den Mitschülerinnen und Mitschülern gehalten. Für machen sind ein paar Schritte auf der Strickleiter da schon eine größere Herausforderung als für anderen die ganze Slackline. Deswegen wird auch eine solche Leistung von allen gewürdigt.
Die Waldtage wurden wieder sehr gerne von den Jugendlichen angenommen, sogar von der 8d und ihrer Klassenlehrerin Frau Allgeier, die am letzten Tag in strömendem Regen das Programm absolvieren mussten. Für die Lehrkräfte ist es immer schön und aufschlussreich, die Schülerinnen und Schüler auch einmal außerhalb des normalen Unterrichts zu sehen, besonders wenn einigen Jugendliche hier Fähigkeiten zeigen, die sonst im Unterricht verborgen bleiben.
Im Abschlusskreis kommen viele schöne Sätze von den Jungen und Mädchen wie „Unsere Klasse hat gezeigt, dass sie gut zusammenarbeiten kann.“ oder „Ich habe gelernt, dass ich mich auf meine Klasse verlassen kann.“ Und auch die Lehrkräfte von der Task Force Erlebnispädagogik freuen sich: „Ich fand es schön, Euch als Klasse kennenzulernen!“ Und Finn aus der 8a sagt: „Mich hat überrascht, dass die Waldtage Spaß machen.“ Und lacht : )
So sind insgesamt die Waldtage ein schönes Beispiel dafür, dass am RGG nicht nur im Unterricht gelernt wird und das Räume eröffnet werden, in denen der Fokus nicht auf Inhalten, sondern dem Sozialen Lernen liegt.