Versöhnung ist immer möglich!
Unterstützt von den „Freunden des Robert-Gerwig-Gymnasiums“ Hausach war Georgina Copty ans RGG gekommen, um aus ihrem sehr bewegten Leben zwischen Jerusalem, Washington, Kapstadt und Belfast zu erzählen, vor allem aber auch über die aktuelle Lage in Palästina und ihre eigenen Perspektiven auf den Konflikt, der das Land quält. Georgina Copty ist Georgina Copty ist christliche Palästinenserin mit israelischem Pass.
So wie die ganze Situation sich in den letzten Jahren und besonders in den letzten Monaten zugespitzt hat, meinte Georgina Copty, kann es nur eine „Ein-Staaten-Lösung“ in Palästina geben. Der Weg dahin ist unglaublich weit, aber denkbar. Das noch vorhandene „Rest“-Siedlungsgebiet der Palästinenser, nachdem so viele jüdische Siedlungen auf ihrem Land illegal errichte wurden, ist so lächerlich klein, dass darauf nie ein funktionierendes Gemeinwesen entstehen kann. Also müssen Juden und Palästinenser irgendwann in nicht allzu ferner Zeit sich aufeinander zu bewegen. Die „Vernünftigen“ im Lande müssten das Steuer übernehmen nach all der sinnlosen Zerstörung und Gewalt, meinte die Referentin, und sie brauchen Hilfe von außen. Sie fügte hinzu, dass das auch irgendwann in Nord-Irland gelang, wo sie heute lebt, dass das aber auch in Süd-Afrika zwar sehr unvollkommen, aber doch erträglich Gestalt angenommen hat, wohin sie 1999 als Studentin gegangen war, um zu erleben, wie unversöhnlich scheinende Konfliktparteien kooperieren können.
Die Christen können unter den Palästinensern, so hofft sie, auch wenn sie nur eine kleine Minderheit sind, eine wichtige Rolle spielen als Brückenbauer, wie das, wie sie erinnerte, ja auch bei der deutsch-deutschen Versöhnung gewesen ist. Schüler*innen der Klassen 12 und 13 des RGG folgten mit ihren Lehrern, Frau Dr. Trillhose und Herrn Stocker aufmerksam den Ausführungen, immer dann besonders beeindruckt, wenn der Bericht sehr persönlich wurde über die Kindheit in Jerusalem, die Identitätskrisen als junge christliche Palästinenserin in Israel und später als Studentin in den USA.
Pfarrer und Religionslehrer Hans-Michael Uhl moderierte als Einladender Vortrag und Gespräch und war froh, dass es gelungen war, diesen Abstecher in die Schule durch das kollegiale Miteinander am Robert-Gerwig- Gymnasium und die Zustimmung der Schulleitung zu realisieren, die Schulleiter Mathias Meier-Gerwig durch seine persönliche Begrüßung Ausdruck gab.