40 Jahre Musicafé: Ein kulturelles Juwel in Hausach
Das Musicafé des Robert-Gerwig-Gymnasiums (RGG) ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der Kulturlandschaft von Hausach. Es dient als Bühne für Kleinkunst aller Art und verwandelt die Aula des Gymnasiums sechs bis acht Mal im Jahr in ein gemütliches Café-Haus. In dieser heimeligen Atmosphäre, die an Wohnzimmerkonzerte erinnert, können Besucher an Bistrotischen mit wachstropfenden Kerzen entspannt das Wochenende einläuten. Das Musicafé ist mehr als nur ein Konzertort. Es ist ein Treffpunkt für Jung und Alt, Lehrer und Schüler, Eltern und Ehemalige sowie alle anderen Interessierten. Alle Veranstaltungen sind öffentlich und bieten eine Plattform für Begegnungen und kulturellen Austausch.
Das Programm des Musicafés ist äußerst vielfältig. Es reicht von Theater, szenischen Lesungen und Kabarett über klassische Instrumental- und Gesangsvorträge bis hin zu Folk, Pop, Jazz, Blues und Rock. Sogar Zauberer haben hier schon ihre Kunst gezeigt.
Die Geschichte des Musicafés begann vor 40 Jahren, als der Musiklehrer Friedhelm Bals 1984 mit Oberstufenschülern monatliche Jazzveranstaltungen organisierte. Die erste Veranstaltung fand mit dem Saxtett aus Freiburg statt. Damals malte Friedhelm Bals die Plakate noch selbst, um die Kosten gering zu halten.
Die Schüler bedienten in nobler Kleidung mit weißem Hemd, schicker Weste und mit Fliege, passend zur Musik.
In der Folgezeit wurde weiterhin einmal pro Monat eine Veranstaltung organisiert, meistens mit Jazz. Auch die Musiker, die ins Musicafé kamen, wurden immer hochkarätiger. Um Alternativen anzubieten, lud man damals auch immer wieder kleine Theatergruppen ein.
Ab 1997 oder 1998 übernahm der Deutschlehrer Bernhard Rohrer die Organisation des Musicafés und führte es mit viel Herzblut bis zu seiner Pensionierung 2011. Danach übernahmen seine Kolleginnen Sabine Kühn und Stephanie Harter die Betreuung. Die Liste der Künstler, die im Musicafé aufgetreten sind, ist lang und vielfältig. Jeder Abend hatte seinen besonderen Reiz, sei es ein Konzert der „John & Blues Friends“, das Lehrerkabarett von Marc Hoffmann, Auftritte der Band „The Dorph“ oder „Goschehobel“ oder ein Konzertabend mit dem Salon-Orchester „Metropol“. Auch die Auftritte der Schulbigbands „United Sound“ und „New Sound“ sind echte Highlights.
Das Publikum des Musicafés ist ebenso vielfältig wie das Programm. Musikliebhaberinnen und -liebhaber zwischen 9 und 99 Jahren besuchen die Veranstaltungen. Viele sind Stammgäste aus der Umgebung, aber auch neue Gäste aus der Region finden den Weg ins Musicafé, das als Geheimtipp gilt. Immer wieder wird es proppevoll. doch bisher hat noch jeder ein Plätzchen gefunden und es mussten noch keine Gäste nach Hause geschickt werden.
In der Jubiläumssaison 2024/25 werden sich so mache Kreise schließen. So wird der Gründer Friedhelm Bals mit seinem DUO BALADEIRO einen Fado-Konzertabend am 20. September bestreiten. Am 18. Oktober tritt die Kinzigtäler Formation 4T3 Blues Band („feat. Bob Dylan”) auf und für den 8. November darf man sich ebenfalls einen besonderen Leckerbissen vormerken: „Musicafé trifft LeseLenz“ – ein Konzertabend mit dem Quartett „The Jamulus Connection“ und literarischen Beiträgen von Odile Kennel und Dominik Dombrowski. In den Anfangsjahren des Hausacher LeseLenzes fand die Eröffnungsveranstaltung des Literaturfestivals noch in der Aula des RGGs statt, bis größere Räumlichkeiten gefunden werden mussten. Nun schließt sich der Kreis also und der Hausacher LeseLenz ist herzlich im Musicafé willkommen.
40 Jahre Musicafé – da geht der Dank der derzeitigen Organisatorinnen Sabine Kühn und Stephanie Harter natürlich an alle, die dieses einzigartige Projekt in der Schullandschaft über die Jahre unterstützt haben. Das sind neben den Künstlern und dem Publikum ihre Vorgänger Friedhelm Bals und Bernhard Rohrer. Das sind die Stadt Hausach als Trägerin der Veranstaltungen und die ganze Schulgemeinschaft. Besonderer Dank gilt außerdem den Schüler/innen der Bewirtungsteams und des Technik-Teams der Schule unter der Leitung von Reinhard Bäder, ohne die keine der Veranstaltungen denkbar wäre. Vielen herzlichen Dank!