Meine Erlebnisse bei der Kulturakademie Baden-Württemberg im Bereich MINT
Zwei Wochen mit anderen Schüler*innen verbringen, welche die eigenen Interessen teilen – das bietet die Kulturakademie Baden-Württemberg mit ihren Kreativwochen in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Musik und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Die allgemeinbildenden Schulen Baden-Württembergs können hierzu jährlich zwei Schüler*innen der Klassenstufe 6-8 bzw. 9-11 nominieren, die sich anschließend durch das Bearbeiten einer Aufgabe für die Akademie bewerben können.
Als mich Frau Joost zu Beginn dieses Jahres angesprochen hat, ob ich mich für die Kreativwochen im Bereich MINT bewerben möchte, war ich mir zuerst nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnen würde sich zu bewerben, da ich die Wahrscheinlichkeit angenommen zu werden, nicht besonders hoch einschätzte. Schließlich habe ich mich doch dazu entschieden es zu probieren. Das Bewerbungsverfahren lief so ab, dass ich mir eine von zwei Aufgaben aussuchen und meine Ergebnisse dann per Post dem VDI Stuttgart (Verein Deutscher Ingenieure) zusenden konnte. Da die erste Aufgabe weniger Spielraum für eigene Ideen ließ, habe ich mich dazu entschieden die zweite Aufgabe zu bearbeiten, die verlangte, dass man selbst etwas Neues erfindet. Zuerst hat sich das nach einer zu großen Herausforderung angehört, doch dann hatte ich die Idee – ähnlich wie in NWT – ein Projekt mit dem Arduino (einem Microcontroller) zu machen. Letzten Endes habe ich an einer Herdplatte einen Motor angebracht, welcher vom Arduino gesteuert wird und je nach Messwert eines Temperatursensors die Temperatur der Herdplatte erhöht oder verringert, wodurch beispielsweise Reis automatisch gekocht werden kann.
Ende Juli kam die Nachricht, dass meine Bewerbung erfolgreich war und ich an den beiden Kreativwochen teilnehmen darf, von denen die erste in den Sommer- und die zweite in den Fastnachtsferien stattfindet. In der letzten Woche der Sommerferien war es soweit und ich bin nach Stuttgart zum VDI Haus gefahren, wo bereits der Großteil der 20 Schüler*innen der Klassenstufen 9- 11 eingetroffen war. Zu Beginn war es ein etwas komisches Gefühl die nächsten fünf Tage nur mit Menschen zu verbringen, die man zuvor noch nicht kannte. Dieses Gefühl hat sich allerdings schnell gelegt, da es ja jedem so ging. Der Fakt, dass niemand sich bereits kannte, hat es sogar eher erleichtert auf andere zuzugehen. Nachdem wir also den ersten Tag damit verbracht hatten uns z.B. beim Minigolfspielen besser kennenzulernen, lag von Dienstag bis Freitag der hauptsächliche Fokus darauf, an unserem Projekt, einem „Garduino“ zu arbeiten. Das Wort „Garduino“ setzt sich hierbei aus den Wörtern „Garden“ und „Arduino“ zusammen. Ziel war es ein Hochbeet zu bauen, dessen Bewässerung und Beleuchtung mithilfe eines Arduinos gesteuert wird, sodass die im Beet wachsenden Pflanzen bis zur nächsten Kreativwoche in den Fastnachtsferien überleben, ohne dass von Menschen eingegriffen werden muss. Besonders fasziniert hat mich, wie gut wir im Laufe der
Woche als Gruppe zusammengewachsen sind, sowohl während der Projektarbeit, als auch während den anderen Workshops und Ausflügen wie z.B. zum Fraunhofer-Institut und zur Wilhelma. Insgesamt hat es sich auf jeden Fall gelohnt an der Kulturakademie teilzunehmen, denn man hat nicht nur neues Wissen gewonnen, sondern auch den Kontakt zu Menschen, die sich für die gleichen Dinge begeistern wie man selbst. Aus diesem Grund freue ich mich besonders auf die nächste Kreativwoche. Ich kann es also jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat, sich für die Kulturakademie zu bewerben, besonders wenn man sehr an MINT, Musik, Literatur oder Bildender Kunst interessiert ist und Lust hat andere Leute kennenzulernen, die diese Begeisterung teilen.
Lara Pfundstein, Jahrgangstufe 1