Schuljahresabschluss im Val Grande
„Mein Top war die Gemeinschaft in der Gruppe“, sagt Jule und sieht zufrieden in die Runde bei der
Abschlussbesprechung am Bahnhof von Domodossola. Andere nennen die Aussicht zum Lago
Maggiore, die Etappe über den Grat oder das Baden im Fluss bei der Alpe La Piana als schönsten
Eindruck.
Zum fünften Mal war ein Gruppe von OberstufenschülerInnen des RGG im Nationalpark Val Grande
unterwegs, der „letzten Wildnis der Alpen“ im italienischen Tessin. Und obwohl die Gruppe mit
25 Personen so groß war wie noch nie, war die Unternehmung ein voller Erfolg. Obwohl gleich der
erste Zug ausfiel, erreichten wir mit Glück und einer von Gleisnost in Freiburg geschickt
arrangierten Zugverbindung noch rechtzeitig unseren Ausgangspunkt Malesco im Cento Valli. Und
tatsächlich stand dort der Bus bereit, den Frau Uhl-Hilger unter einigen Mühen und Dank ihrer
italienischen Sprachkenntnisse für uns gechartert hatte. Mille grazie!
Unsere Wanderung führte uns fünf Tage lang durch die Bergwelt, auf den Höhen lag noch ein letztes
Schneefeld, in den Täler rieselten Wasserfälle durch mediterranes Grün. Höhepunkt war die
Alpe Mottac mit der herrlichen Rundsicht bis hinein in die Poebene. Um uns herum sprang immer
einmal eine Gemse oder eine Aspisviper beobachtete uns misstrauisch aus einer Mauerritze.
Wir erlebten teils schöne Tage mit wunderbare Sommermorgen auf den Höhen, allerdings zog in der
Mitte unserer Wanderung auch eine Gewitterfront heran – glücklicherweise entluden sich die grauen
Wolken aber über Nacht, als wir gemütlich in einer Hütte lagen. Sicher hat das Lied vom
Regenbogen die Gefahr abgewendet, das wir immer wieder mit Inbrunst gesungen haben. Den
Schaden hatte nur Herr Amann, der seine Schuhe hatte draußen stehen lassen.
In La Piana ehrten wir auch die antifaschistischen Partisanen, die hier noch Ende des Zweiten Weltkriegs
ihr Leben im Kampf für die Freiheit ließen, mit dem Klassiker „Bella Ciao“. Die Lieder trugen
sicher dazu bei, dass wir wirklich ein sehr harmonisches Gemeinschaft waren, die da durch die
Berge zog. Wir Lehrer können Jule jedenfalls nur Recht geben. Für uns war die ganze Wanderung
keine Mühe, sondern eine große Freude und ein schöner Abschluss der erlebnispädagogischen
Aktionen am RGG in diesem Schuljahr.